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Routing

Inhaltsverzeichnis
Routing
Einführung zum Thema
Netzwerk-Routen
Die Kamera als Router verwenden
Backup-Internet-Gateway
IP-Weiterleitung
NAT für abgehenden Netzwerkverkehr
NAT für eingehenden Netzwerkverkehr
Weitere Informationen

Im Dialog Routing legen Sie die Routen fest, die die Kamera zum Erreichen verschiedener Netzwerke verwenden soll. Dabei können Verbindungen der Ethernet-Schnittstelle verwendet werden.

Grundsätzlich kann die Kamera Netzwerkdaten nur über die Ethernet-Schnittstelle senden.

Einführung zum Thema

Ein Netzwerk wird definiert über die Netzwerkadresse und die Netzwerkmaske. Zum Beispiel ist die Kamera in den werkseitigen Voreinstellungen auf eine IP-Adresse im Netzwerk 10.0.0.0/255.0.0.0 (Netzwerkadresse/Netzwerkmaske) konfiguriert.

Netzwerke sind über Gateways verbunden. Das kann zum Beispiel ein DSL-Router oder ein spezieller Computer im Netzwerk sein.

Damit jeder Computer im Netzwerk weiß, ob und wie Verbindungen zu Computern in anderen Netzwerken möglich sind, müssen Routen konfiguriert sein. Eine Route besteht aus folgenden Informationen:

Soll nun ein Netzwerkpaket an eine bestimmte Ziel-IP-Adresse gesendet werden, dann überprüft die Kamera, ob für diese Adresse eine Route existiert. Trifft keine Route zu oder sind keine Routen definiert, wird die sogenannte Standard-Route ("Default") verwendet.

Die Standard-Route

Wählen Sie hier die Verbindung aus, die normalerweise genutzt werden soll. In der Regel ist das die Verbindung zu ihrem Internet Service Provider oder dem nächsten Gateway.

Wenn Sie als Verbindung Ethernet-Schnittstelle auswählen, dann müssen Sie auch die IP-Adresse des Gateways angeben. Gültige Gateway-IP-Adressen müssen im lokalen Netzwerk der Kamera (wie im Dialog Ethernet-Schnittstelle definiert) erreichbar sein.

Hinweis

Wenn Sie im Dialog Ethernet-Schnittstelle die Option BOOTP/DHCP aktiviert haben, wird die Standard-Route immer auf die Ethernet-Schnittstelle gesetzt und die Gateway-IP-Adresse automatisch ermittelt.

Netzwerk-Routen

Tragen Sie die Routen zu anderen Netzwerken ein.

Die Kamera als Router verwenden

Backup-Internet-Gateway

Hinweis

Diese Funktionalität wird nur angezeigt, wenn die Kamera im Dialog Ethernet-Schnittstelle als DHCP-Server konfiguriert ist.

Mit Aktivieren der Option Backup-Internet-Gateway wird der Kamera ein weiterer Internetzugang zur Verfügung gestellt. Dabei wird beim Ausfall der Kamera-eigenen Internetverbindung der lokale Netzwerkverkehr über das zusätzliche Backup-Internet-Gateway umgeleitet. Die IP-Adresse des Backup-Internet-Gateways muss im Feld IP-Adresse Backup-Internet-Gateway eingetragen werden.

Damit die Kamera einen Ausfall der lokalen Internetverbindung zuverlässig erkennt, muss die IP-Adresse Testserver angegeben werden. An diese IP-Adresse sendet die Kamera dann zur Laufzeit regelmäßig Ping-Signale. Wird dieser Testserver nicht erreicht, schaltet die Kamera die Standard-Route auf das Backup-Internet-Gateway um.

Die IP-Adresse des Testservers muss eine öffentlich erreichbare IP-Adresse sein, die im Normalfall vom Kameranetzwerk aus nicht aufgerufen wird.

Hinweis

Es wird dringend empfohlen, einen zusätzlichen öffentlichen DNS-Server im Dialog Ethernet-Schnittstelle zu konfigurieren. Dieser DNS-Server sollte auch über das Backup-Internet-Gateway erreichbar sein.

IP-Weiterleitung

Mit Aktivieren der IP-Weiterleitung wird die Kamera selbst zum Router für andere Netzwerkgeräte. Die Kamera leitet IP-Pakete zwischen ihren Netzwerkschnittstellen gemäß der darunter konfigurierten Routing-Tabelle hin und her. Diese Funktion bietet nur grundlegenden Weitertransport von IP-Paketen ohne irgendwelche NAT-Funktionen (engl. Network Address Translation - Netzwerk-Adressübersetzung).

NAT für abgehenden Netzwerkverkehr

Die Einstellung NAT für abgehenden Netzwerkverkehr aktiviert NAT für abgehende Pakete auf der externen Seite der Kamera-Netzwerkschnittstelle (WAN - Wide Area Network). Auf der Kamera sind dies Verbindungen, die über GPRS, UMTS, WLAN ... hergestellt werden.

Andere Netzwerkgeräte, die im lokalen Netzwerk mit der Kamera verbunden sind, können die weiterleitende Kamera somit als Standard-Gateway für eigene Verbindungen zu externen IP-Adressen verwenden. Der externe Datenverkehr der anderen Netzwerkgeräte erscheint dann im WAN, als ob sie von der Kamera ausgingen. (Die Absender-IP der Pakete wird immer auf die externe IP-Adresse der Kamera umgeschrieben.) Mit diesem Verfahren ist es also nicht möglich, von außerhalb über die externe Schnittstelle der Kamera auf Geräte im lokalen Netzwerk zuzugreifen.

Hinweis

Da diese Funktion immer auch die IP-Weiterleitung benötigt, wird diese automatisch aktiviert, sobald NAT für abgehenden Netzwerkverkehr aktiviert wird.

NAT für eingehenden Netzwerkverkehr

Durch Aktivieren von NAT für eingehenden Netzwerkverkehr ermöglicht die Kamera den Zugriff von außerhalb des lokalen Netzwerks über ihre externe Netzwerkschnittstelle auf Kameras im lokalen Netzwerk. Wenn Sie also vom Internet aus auf eine Kamera in lokalen Netzwerk zugreifen möchten, müssen Sie diesen Parameter aktivieren. Der eigentliche Zugriff erfolgt dann z. B. über die externe IP-Adresse der weiterleitenden Kamera oder deren Hostnamen (siehe Dynamisches DNS) sowie einen Port.

Die Suche nach Kameras im lokalen Netzwerk erfolgt dabei automatisch durch Zeroconf (Bonjour). Der Zugriff von außen wird automatisch auf alle Kameras im lokalen Netzwerk freigegeben, sobald auf diesen Kameras Zeroconf aktiviert ist. Der Zugriff von außen erfolgt dabei mittels NAT und über Portmapping (Zuordnung von externen Ports zu internen IP-Adressen). Wird von außen auf einen bestimmten Port der weiterleitenden Kamera zugegriffen, leitet diese diese Anfrage an die entsprechende Kamera im lokalen Netzwerk weiter.

Hinweis

Das NAT-Portmapping wird nur für MOBOTIX-Kameras aktiviert. Andere Netzwerkgeräte, auch wenn sie Zeroconf unterstützen, sind davon ausgenommen.

Die Zuordnung von externen Ports zu internen IP-Adressen ergibt sich dabei nach folgendem Schema:

  • Die Adresse für den Zugriff von außen auf eine interne Kamera ist immer die externe IP-Adresse der weiterleitenden Kamera oder deren Hostname (siehe Dynamisches DNS).

  • Bei HTTP ergibt sich der externe Port aus dem letzten Byte der IP-Adresse der Kamera im lokalen Netzwerk plus 8000.

  • Bei HTTPS ergibt sich der externe Port aus dem letzten Byte der IP-Adresse der Kamera im lokalen Netzwerk plus 9000.

Beispiel 1. NAT für eingehenden Netzwerkverkehr
  • Externe IP-Adresse der weiterleitenden Kamera: 123.234.56.78

  • Interne IP-Adresse einer Kamera am lokalen Netzwerk: 192.168.1.45

Die interne Kamera ist somit weltweit erreichbar über http://123.234.56.78:8045/ bzw. https://123.234.56.78:9045/ (wenn HTTPS im Dialog Web-Server der internen Kamera aktiviert ist).

Achtung

Greifen Sie aus Sicherheitsgründen nur über HTTPS auf eine interne Kamera zu, um unerwünschtes Belauschen der Verbindung zu verhindern.

Hinweis

Da diese Funktion immer auch die IP-Weiterleitung benötigt, wird diese automatisch aktiviert, sobald NAT für abgehenden Netzwerkverkehr aktiviert wird.

Weitere Informationen

Hinweise

  • Aktivieren Sie den Parameter HTTPS aktivieren im Dialog Web-Server der internen Kamera, um über verschlüsselte Verbindungen auf diese Kamera zuzugreifen.

  • Sobald eine Kamera als Router verwendet wird, sollte diese Kamera auch als DHCP-Server und alle anderen Netzwerkgeräte im lokalen Netzwerk als DHCP-Clients konfiguriert werden (siehe Ethernet-Schnittstelle und dort die Option BOOTP/DHCP).

Die Liste der per DHCP verwalteten Netzwerkgeräte mit IP-Adressen, Hostnamen und MAC-Adressen kann auf der als DHCP-Server verwendeten Kamera im Dialog DHCP-Leases abgerufen werden.

Hinweise

  • Um Zeroconf (Bonjour) zu aktivieren, öffnen Sie den Dialog Ethernet-Schnittstelle, aktivieren Sie den Parameter Zeroconf, und starten Sie die Kamera neu.

  • Ebenso empfiehlt es sich, DynDNS auf der weiterleitenden Kamera zu aktivieren, damit der Zugriff auf diese Kamera von außen nicht über eine ständig wechselnde IP-Adresse erfolgen muss, sondern über einen Hostnamen (z. B. myremotecam.dyndns.org). Weitere Informationen hierzu erhalten Sie in der Hilfe unter Dynamisches DNS.


Konfiguration sichern

Klicken Sie auf Setzen, um die Einstellungen zu aktivieren und bis zum nächsten Neustart der Kamera zu sichern.

Klicken Sie auf Voreinstellung, um diesen Dialog auf die werkseitigen Voreinstellungen zurückzusetzen (dieser Button wird nicht in allen Dialogen angezeigt).

Klicken Sie auf Wiederherstellen, um alle Änderungen seit dem letzten permanenten Speichern der Konfiguration zu verwerfen.

Beenden Sie den Dialog durch Klick auf Schließen. Hierbei wird geprüft, ob Änderungen der Gesamtkonfiguration vorliegen. Ist dies der Fall, werden Sie gefragt, ob die Gesamtkonfiguration dauerhaft gesichert werden soll.

 Zum Aktivieren der neuen Einstellungen speichern Sie die Konfiguration und führen einen Neustart der Kamera durch!


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